«Hermes bei Nacht» ist ein Versuch um Weltverständnis nach
Unterbelichtung durch die Aufklärung. Nachdem die Rationalität
zu Mediengeschwafel verkommen ist und kaum mehr als eine gnadenlose Informationskakophonie
zu bieten hat und Machtpolitik sich zur Raserei steigert und das Land in
Restauration vergreist, kann man sagen, daß es nie eine schlechtere
und doch kaum eine bessere Zeit für Lyrik gab. Verdichtetes Wort will
wohlverstanden sein, auch wenn es keine kryptologischen Botschaften enthält.
Nichts ist verschlüsselt, nichts braucht entschlüsselt zu werden
und doch gilt es zu verstehen.
Das erste Bild der Serie «Hermes bei Nacht» ist da: Nacht
drei :-)
Das zweite Bild der Serie «Hermes bei Nacht» glänzt
durch die Abwesenheit des Gottes der Redner und des Schlafes: Abschied
bei Nacht
In Vermauerungen zirkuliert ES um die Einsamkeit des Cogitos. Ein denkendes Ich in hochspekulativer Laborsituation. Wo ist der, die oder das Andere? mag sein, daß die Frage der ernsten Erkenntnistheorie lautete: Wie kommt das Objekt ins Bewußtsein des Subjekts? Die Überlebensfrage des Cogitos aber lautet: Wie kommt ein absolut vereinsamtes Ich in die Welt? Wie zum Andern?