Anfang des Jahres, wahrscheinlich während des wunderschönen Winters im Garten Nr. 5 des KGV
Am Grüngürtel e.V. kam mir beim Betrachten des ungenutzten Nachbargartens die Idee,
eine KulturLaube zu gründen. Und als dann der Vereinsvorsitzende Eberhard Wolff noch positiv
auf mich zukam, ob ich nicht hier und da ein bißchen bei der Öffentlichkeitsarbeit dem Verein
helfen könne, fühlte ich mich ermuntert, den Verein auf den Garten Nr.6 anzusprechen. Und seit
Juni brodelt und kocht es in meinem Kopf.
Erst einmal ist vieles Gartenarbeit: Rasenmähen, Unkraut zupfen und eine Menge Aus- und Aufräumarbeiten
in der Laube, die ein wenig an ein kleines verwunschenes Märchenhäuschen erinnert und auch
renovierungsbedürftig ist. Aber es ist auch Material vorhanden, um den Dachboden schön und
kuschelig auszubauen. Ich habe das Gefühl, romantischen Kulturveranstaltungen und Workshops
steht nichts im Wege.
10. April 2013
Für das Theater | Die Geschichte meiner Idee des Postdramas
Das postdramatische
Theater ist mein Bühnenmedium.
Ich bin völlig begeistert davon; die Idee entstand auf der Suche nach einem Theaterkonzept
für das Katakomben-Theater, das nicht nur von Gastspielen der Kleinkunstszene und
Comedy programmatisch gespeist werden wollte, sondern neben dem vorhandenen Programmangebot
auch ein eigenes Theaterkonzept haben. Da auch ich aufgefordert war, mir Gedanken zu machen,
glaubte ich nach einem Konzept suchen zu müssen, das No-Budget-Produktionen ermöglicht,
den Probenaufwand in Grenzen hält und auf ein großes Requisiten-, Kostüme- und
Maskenaufgebot verzichten kann. Im zweiten Schritt entdeckte ich für mich den Aspekt,
dass sich
postdramatisches Theater auch wunderbar als interkulturelles und interdisziplinäres
Theater eignet. So wurde das Katakomben-PostdramaEnsemble aus der Taufe gehoben.
Ich will für die
KulturAkademie-Ruhr dieses Thema zu einem ästhetischen Diskussionspunkt machen und
andere Theatermacher zu einem Symposium «Postdramatisches Theater als eine
ästhetische Form interkultureller Theaterpraxis» einladen.
Dem Symposium aber muss eine
ordentliche Dokumentation unserer Arbeit vorangehen; wir haben bisher nur
das erste Spiel «Ein Koffer voll Welt» in Buchform dokumentiert. Leider ist dieses
Buch in Kleinauflage und Digitaldruck bereits vergriffen.
Aber als PDF hier
verfügbar.
Unter dem Titel «Lebbare Träume» gab es
im vergangenen Jahr bereits einen Workshop mit Jugendlichen, die über ihre kreativen
Wünsche und Möglichkeiten erzählten, diese in Film und auf der Bühne umsetzten und
sich dadurch ihren Zukunftsvorstellungen anzunähern versuchten. Die Umsetzung des
Konzepts oblag Gökçe Oðultekin, einer Tänzerin, die ihre Ausbildung selbst an der
Folkwang Universität der Künste in Essen erfuhr. Den Titel zu dem Konzept dachte ich mir
aus. Dabei habe ich bewusst auf die Vorsilbe «aus» verzichtet. Einen Traum auszuleben
klingt nach Lotteriegewinn oder Zügellosigkeit, nach Ausschweifungen und Extase.
Hier aber ging es darum, zu realisieren, was ein Traum bleibt, wenn man den Schritt zur
Verwirklichung nicht wagt. Seitdem existiert für mich die Idee ein biographisches
Archiv auf der Homepage des KulturArchivs-Ruhr einzurichten und gescheiterte wie
realisierte Künstlerträume durch Interviews und Reportagen festzuhalten.