Uri Bülbül • KulturAkademie-Ruhr/Katakomben-Theater im Girardet Haus • 45131 Essen

• Exposé •
Bedingung & Möglichkeit

Gespräche über Kulturalität
als ein Beitrag zur rhizomatischen Transzendentalphilosophie der Kultur



Stand: 19. August 2013


Was ist Kultur? Was Interkultur und was kulturelle Vielfalt? Wie kann man sich heute die Zukunft des Lernens vorstellen? Was muss Bildung, insbesondere kulturelle Bildung heute leisten? Wie sehen die grundlegenden Bedingungen für Kulturarbeit aus? Welche Möglichkeiten haben Kulturschaffende und Künstler, ihre Ideen zu verwirklichen? -sich zu bilden, Kulturpolitik und die Bedingungen ihrer Arbeit zu gestalten? Vernetzung ist in solchen Zusammenhängen in aller Munde - was aber soll Vernetzung konkret sein? Und unter welchen Bedingungen kann sie funktionieren? Wie wird der Erfolg von Kulturaktivitäten definiert? Und wie bemisst sich der Erfolg von Kultur- und Bildungspolitik? Was darf, was kann, was muss die öffentliche Hand im Kulturbereich unternehmen? Welche Kontrollen sollte sie ausüben? Wie die Kulturschaffenden schützen und fördern? Welche Rolle spielen Subsysteme der Kultur wie Soziokultur, Hochkultur und Kulturwirtschaft? Welche Perspektiven, welche Visionen braucht die Kulturelle Bildung? Wie hält die Kultur es mit der Religion? Wie die Religionen mit der Kultur?

Solche und viele andere Fragen wie zum Beispiel auch die leidige nach der Leitkultur können nur diskutiert werden, wenn es einigermaßen klare Vorstellungen von Bedingungen und Möglichkeiten der Kultur gibt, die sich nicht auf ein definitorisches Verhältnis zu dem Begriff konzentrieren, sondern sich auf die verschiedensten Facetten und Aspekte einzulassen bereit sind. Vielfalt im Denken, Multiperspektivität in der Theorie, eine dialektische Aufhebung jeglicher Kulturdogmatik, zugunsten eines Kulturbegriffs, der nicht nur toleriert, sondern symbiotisch und synergetisch genießt und gegenseitige Befruchtung als Reichtum der Arten empfindet, bilden den Geist, der durch dieses Buch weht.

Uri Bülbül und seine Coautoren suchen nicht nur das Gespräch miteinander und bleiben unter sich, sondern sprechen auch mit anderen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten, mit Menschen in Ämtern, mit Menschen in Kulturbetrieben, Künstlerinnen und Künstlern und last but not least mit Politikern.

Aus der Kulturpraxis kommend und mit philosophischem Rüstzeug bewaffnet machen sich drei Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher beruflicher Erfahrung auf den Weg, über Kulturalität nachzudenken und sich zu unterhalten. Zu den drei realen Personen

gesellen sich zwei fiktive Figuren aus einer literarischen Randwelt, Roger Weißhaupt ist Archivar für ungeschriebene Texte im Schreibhaus und Niklas Hardenberg Professor für Galimathologie und Rabulistik, ebenfalls im Schreibhaus tätig.

Die 14 Jahre junge Salomé Klein mischt durch Infragestellungen und eigene Ansichten zur Kultur und Bildung die "Altherrenrunde" auf. Dabei beweist sie immer wieder, dass sie philosophisch denken und fragen kann, und die Philosophie als Tätigkeit nicht auf Vielwisserei über die Geschichte der Philosophie beruht, sondern eine Denk-, Argumentations- und Fragetechnik ist - gemäß dem Heraklitschen Motto: «Vielwisserei macht noch keinen Verstand».

Das Ziel des Buches ist es, auf eine undogmatische, vitale und witzige Weise das Thema Kultur zu reflektieren und Möglichkeiten für Kreativität und kreative Kulturpolitik auszuloten.

Dabei werden philosophische Themen und Fragestellungen gestreift, die von Platons Fiktions-Verachtung bis Nietzsches Vitalismus und von der Dialektik bis zur Ontologie reichen.

Der Umfang der "Gespräche über Kulturalität" wird etwa 300 Manuskriptseiten betragen, wovon bereits 200 im Fließtext zusammenhängend geschrieben sind. Bereits geführte Interviews sind noch nicht eingebunden, weitere Interviews und ein Folgeband sind bereits geplant.

    Folgende Kapitel sind geschrieben:
  1. Eine Runde um das Silbertablett
  2. Warten auf Salomé
  3. Im Themenchaos rauchende Köpfe
  4. Der gemeine Geschmackssinn
  5. Salomé und die Wilden Kerle
  6. [Raum, Stadt, Leben. Ein vergessenes Buchprojekt]*

  7. * In Arbeit!
    Folgende Kapitel sind geplant:
  8. Fußnotenfetischismus und wie man den Geist sonst noch aus den Geisteswissenschaften vertreibt
  9. Das Elend der Philosophie
  10. Schnee von Gestern? Die zwei Kulturen
  11. Das Ego und das Cogito
  12. Auf der Suche nach Glück und Utopie und die Landung bei der Legende vom Glück ohne Ende
  13. Die Macht der Gene – Kultur und Ethnie
  14. Das Edle der Verelendung und das Elend der Veredlung
  15. Entleibung und Entgeisterung
  16. Die Philosophie der Grausamkeit
  17. Uri allein im Textzentrum oder: Die Risse in der Traumwand